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"Tell the chef, the beer is on me."
Seit Januar 2012 wurde die Torrent-Seite The Pirate Bay in den Niederlanden von verschiedenen Providern gesperrt, nachdem diese von Gerichten dazu auf Betreiben der Anti-Piraterie-Organisation BREIN hin bei Androhung von Strafzahlungen aufgefordert worden waren. Anfangs betraf die Anordnung nur die Provider Ziggo und XS4All, ab Mai 2012 kamen auch UPC Nederland, KPN, T-Mobile Netherlands, TELE2 Nederland und TELE2 dazu. Umgesetzt werden mussten sowohl DNS- wie auch IP-Sperren, und auch das Gesetz zur Netzneutralität änderte daran nichts, weil Verletzungen der Netzneutralität auf Grund von Gerichtsbeschlüssen gestattet blieben.
Der Gerichtshof in Den Haag, vor dem die Berufung verhandelt wurde, hat die den Sperren zugrunde liegende Entscheidung zu Ziggo und XS4All nun aufgehoben. Es habe sich gezeigt, dass die Sperren nicht den gewünschten Effekt gehabt hätten. Damit sei der Eingriff in die unternehmerische Freiheit der Provider nicht gerechtfertigt.
Bei der Untersuchung des Traffics von XS4All war aufgefallen, dass Menge und Anteil der Torrent-Downloads sich durch die Sperre nicht geändert hatten. In Umfragen hatte zudem ein höherer Anteil der Ziggo-Kunden angegeben, eine “illegale Quelle” für Downloads zu benutzen, als vor der Sperre.
Die Organisation BREIN schreibt, sie überlege vor den obersten Gerichtshof der Niederlande zu gehen. Gleichzeitig steht das Berufungsgerichtsurteil zu den weiteren Providern noch aus.
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In Großbritannien müssen Internetanbieter weitere 21 Webseiten sperren, die angeblich das illegale Herunterladen von Musik anbieten oder ermöglichen. Dies erklärte in dieser Woche ein Urteil des obersten Zivilgerichts nach einer erfolgreichen Klage des Musikindustrieverbands British Phonography Industry (BPI). Die Liste der zu sperrenden Seiten wurde von The Pirate Bay nun auf 21 Seiten ausgeweitet, welche seit gestern in Kraft getreten ist.
Vor ein paar Monaten schickte die BPI eine Liste freiwillig(!) zu sperrender Seiten an die größten Internetanbieter BT, Sky, Virgin Media, O2, EE und TalkTalk, die der des Gerichtsurteils sehr ähnelt. Dies ist nichts Neues: Die Musikindustrie versucht regelmäßig, ihre Interessen außerhalb des rechtlichen Rahmens durchzusetzen. In Großbritannien war sie gegen die großen Telekom-Anbieter erfolglos und musste vor Gericht gehen. Dies ist in der Vergangenheit aber auch schon anders ausgegangen – in Belgien wurden beispielsweise vor zwei Jahren kleinere Anbieter mit einfachen Anschreiben (pdf) zum Einsatz von Internetsperren erpresst.
In England ist seit gestern keine der Top 10 Torrent-Seiten 2013 mehr direkt zu erreichen. Laut TorrentFreak, handelt es sich bei den gesperrten Torrentseiten um: 1337x, BitSnoop, ExtraTorrent, Monova, TorrentCrazy, TorrentDownloads, TorrentHound, Torrentreactor und Torrentz.
Weitere gesperrte Seiten: Abmp3, BeeMP3, Bomb-MP3, FileCrop, FilesTube, MP3Juices, eMP3World, MP3Lemon, MP3Raid, MP3Skull, NewAlbumReleases und Rapidlibrary.
Achso, für alle Leser_innen in Großbritannien empfehlen wir an dieser Stelle noch das Anti-Zensur-Browserbundle http://piratebrowser.com/ – completely unrelated, of course.
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Das Oberste Zivil- und Strafgericht in Irland entschied gestern zugunsten des Verbands der irischen Musikindustrie (IRMA), dass Internet Service Provider (ISP) ihren Kundinnen und Kunden keinen Zugang zu The Pirate Bay (TPB) ermöglichen dürfen. UPC, Imagine, Vodafone, Digiweb, Hutchison 3G und Telefonica O2 haben nun 30 Tage Zeit, um TPB zu blocken. Die IRMA, die unter anderem die Plattenfirmen EMI, Sony, Warner und Universal vertritt, versucht schon seit langem, diese Sperrung durchzusetzen. 2009 erzielte sie erstmals eine ‘Selbstverpflichtung’ des ISP Eircom. Ende Mai argumentierten die Plattenfirmen vor Gericht, dass circa 200.000 Kundinnen und Kunden der sechs ISPs jeden Monat TPB nutzten und ihnen dadurch ein Schaden von 20 Millionen Euro pro Jahr entstünde.
Die Entscheidung fiel als erste auf Grundlage eines Gesetzes vom Februar 2012, das die Sperrung von Webseiten auf richterliche Anweisung ermöglicht, wenn diese das Copyright verletzen. “There is no doubt but that this activity has caused, and continues to cause, substantial financial damage to the plaintiffs”, hieß es von Richter Brian McGovern bei der Urteilsverkündung.
Die ISPs tragen die Kosten der Sperrung selbst, ab Mitte Juli müssen irische Nutzerinnen und Nutzer also neue Wege finden, TPB zu erreichen, via Proxies oder VPNs zum Beispiel. Ob die ISPs dann auch Proxies sperren wie in Großbritannien bekannt wurde, bleibt abzuwarten – aber da die Musikindustrie wohl dazulernt, ist auch dies durchaus möglich.
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Wie TorrentFreak berichtet, haben mehrere Hollywood-Studios die Löschung von Links, welche zum Dokumentationsfilm “TPB AFK: The Pirate Bay Away From Keyboard” führen, bei Google beantragt. Solche Löschanfragen sind nichts außergewöhnliches, versuchen die Hollywood-Studios doch so viele Filme zu löschen wie nur möglich. Bemerkenswert ist aber, dass die besagte Dokumentation unter der Creative-Commons-Lizenz BY-NC-ND veröffentlicht wurde und somit kostenlos herunterzuladen ist.
Ob es sich bei den Löschanfragen von Studios wie Fox, Lionsgate oder Viacom um ernsthafte Anfragen oder aber ob es sich um ein Versehen handelt ist nicht sicher. TorrentFreak geht zur Zeit jedoch von einem Versehen aus:
Most DMCA takedown processes are fully automated and somehow the TPB-AFK links were (mistakenly) associated with infringing titles.
Doch auch wenn es sich bei der Löschanfrage nur um ein Versehen gehandelt hat, macht es die Sache nicht weniger problematisch. Schließlich ist der Download und die Verbreitung des Films rechtlich einwandfrei. Solche Situationen zeigen ein ums andere Mal wie kaputt das System ist, wenn Rechteinhaber, wie in diesem Fall die Hollywood-Studios, sogar Links zu Inhalten löschen können, an denen sie nachweislich keine Rechte halten. Aber auch Unternehmen wie Google scheinen die Löschanfragen einfach umzusetzen, ohne die Listen auf Korrektheit zu prüfen.
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"Basically the price of a night on the town!"
"I'd love to help kickstart continued development! And 0 EUR/month really does make fiscal sense too... maybe I'll even get a shirt?" (there will be limited edition shirts for two and other goodies for each supporter as soon as we sold the 200)